Unterrichtsbesuch – Klappe die Erste

April 1, 2009

Die große Hürde UB ist genommen! Trotz aller Widrigkeiten (Fachleiter hat keine Zeit, Ako nicht da, Fachlehrer auf Fortbildung) hat es gestern doch ncoh geklappt und ich konnte vor den Ferien den ersten Unterrichstbesuch in Sowi absolvieren.

Nach intensiven Vorbereitungen (Planen, Verwerfen, Enwurf basteln, Material erstellen und Schüler briefen, Stühle schleppen und Kaffee kochen) konnte es Dienstag morgen in der 10a losgehen mit einer Stunde zu den Funktionen der Massenmedien. Kein Methodenfeuerwerk, sondern ganz solide Sachen – netter Einstieg, Gruppenarbeit, Präsentation und Hausaufgabe, FERTIG. Fand mein Fachleiter auch ganz gut. Und der Schulleiter schloss sich dieser Bewertung gleich an 😉 (Wichtig!!! Denn der macht ja zum Schluss mit seiner Beurteilung auch 25% der Examensnote aus!) Gemeckert wurde natürlich auch ein wenig, vor allem, dass ich doch ruhig hätte in den Entwurf schreiben können, was das für ne schnarchige Klasse ist… Wollte ich ja auch – aber wie drücke ich das denn in angemessener Standardsprache aus? Aber alle zufrieden danach und jetzt kann ich ganz entspannt in die Ferien gehen…

Apropos, die ersten bezahlten Ferien – Hammer oder? Dafür musste man sich heut aber auch noch ver-April-scherzen lassen und mit absolut unmotivierten  13ern noch ein Update zum Nachostkonflikt hinkriegen… während Kommentatoren von FAZ und Zeit dazu ellenlange Artikel schreiben, schaffen die 13er in nicht mal zehn Minuten das Thema vom Tisch 😉 Als DIVA und GIGOLO (Thema des heutigen Tages) verkleidet ist es aber eben auch echt uncool sich noch für Schule zu interessieren-und was sie in 13 Jahren nicht gelernt haben wird sich in den letzten drei Tagen wohl nicht mehr einprägen oder?!?

Ausbildungsunterricht oder Der Sprung ins kalte Wasser

März 22, 2009

Nach einer guten Woche an der Ausbildungsschule, dem ersten Durchleben einer harten Seminarwoche, in der an zwei Nachmittagen auf den morgendlichen Schulalltag noch bis 18 respektive 19 Uhr Haupt- und Fachseminare unsere Ausbildung vorantrieben, erwartet uns nun die Realität. Nicht alle KollegInnen wohlgemerkt, einige haben auch nach drei Wochen keine eigenen Unterrichtstunden durchgeführt, man will sich ja nicht aufdrängen. Viele andere aber – meine Wenigkeit eingeschlossen – haben es geschafft, bereits in Woche drei in der totalen Realität angekommen zu sein… oft mit einer nicht ganz sanften Landung auf dem Hosenboden!

Kaum ein paar Tage hospitiert trugen einem die LehrerInnen nämlich schon ihren Unterricht an ‚Wollen Sie nicht ab morgen übernehmen, da können sie gleich die ganze Reihe übernehmen, wenn Sie möchten…‘ Natürlich möchten wir! Also ab an den Schreibtisch und Stunde um Stunde geplant – neun Stunden eigener Unterricht in der zweiten oder dritten Woche und die Freizeitgestaltung erübrigt sich… Da entstehen tolle Stunden mit den neuesten Ideen aus Didaktik und Methodik – Entscheidungsspiel, Kugellager und Hot Seat – aber die Erfahrung der eher unbefriedigenden Realität des Lehrberufs lässt nicht lange auf sich warten. Fast jeder kann schon in Woche eins erleben, wie es ist, wenn man sich trotz generell intensiver Vorbereitung aus Zeitmangel doch nicht immer und auf jede Stunde perfekt vorbereiten kann. Heraus kommt das, was wir bei unseren Lehrern schon nicht mochten und doch eigentlich angetreten sind zu verändern – die Buch- auf-Stunden. Willkommen in der Realität!!!

Prunella, Nick Hornby und der Lehrerparkplatz

März 11, 2009

Seit nunmehr drei Wochen lebe ich mich an ‚meiner‘ Schule nun bereits ein und habe noch immer etwas zu erzählen – eigentlich viel mehr als ich hier veröffentlichen kann und will, also müsst ihr euch mit den besten, von mir natürlich völlig subjektiv ausgewählten Episoden aus dem Leben einer Referendarin zufrieden geben ;-P

Im zweiten Teil der Intensivphase (ja genau, nach der Geschichte mit dem Supermarkt) konnte ich schon heimlich an meiner neuen Schule mich umsehen, da wir mit dem Englischfachleiter nun an meiner – und eben seiner – Schule waren. Ziel: Klasse 5a! Zehn Tage lang beschäftigten wir uns mit dieser Klasse und dem Stoff, den wir den SchülerInnen zu vermitteln hatten – neues Vokabular aber auch do-Fragen und wh-Fragen. Das Ganze natürlich im Sinne des Einsprachigkeitsprinzipes möglichst auf Englisch unter Rückgriff auf die Muttersprache nur im Notfall. Und obwohl man dieser Aufgabe sehr skeptisch gegenüber stehen kann ist es tatsächlich möglich auch im Anfangsunterricht Englisch nur Englisch zu sprechen während des Unterrichts! Man macht sich halt ein wenig zum Horst mit all den Gesten und übertriebener Mimik, die den mangelnden Wortschatz ersetzt, aber sind wir nicht alle ein bißchen Entertainer?

Anyway, ich hatte zum Ende der Unterrichtsreihe die ehrenvolle Aufgabe die wh-Fragen einzuführen. Was langweilig klingt aber wirlich lustig wird: Beim Aufschalgen des Schülerbuches entdecke ich erst wie das Ganze eingeführt werden soll, wie immer mit einem kleinen Hörtext. Was die Vorbereitung aber wirklich lustig machen würde, war das Hören dieses Textes… die Schulbuchentwickler fanden es nämlich offensichtlich außerordentlich witzig, den Schulbuchkindern in ihrem neuen Haus einen Poltergeist zur Gesellschaft anzudienen. So hört man einen Text, in dem Prunella, the poltergeist, der kleinen Sophie erzählt, dass sie nachts mit Uncle Henry, einem kopflosen Poltergeist, Tennis spielt, weshalb die Nachbarn denken, dass Sophies family nicht ganz schussfest sein kann. Und wenn man dann auch noch von der CD typische Geistgeräusche hört, mit nachhallender Stimme etc dann kann auch die Unterrichtsvorbereitung für die Einführung der Wh-Fragen zu einen richtig lustigen Ereignis werden!

Seit Klasse 5 und Prunella sind nun aber shcon wieder fast zwei Wochen vergangen, in der wir zunächste eine  Woche intensiven Begleitprogramms an der Schule genossen. Neben organisatorischen Dingen offenbarte dann auch gleich am ersten Tag das Kollegium sein Innerstes, denn sie beauftragten den Ako, der für unsere Ausbildung an der Schule zuständig ist, damit uns darauf hinzuweisen, dass wir Referendare doch bitte den Schülerparkplatz oberhalb des Lehrerparkplatzes benutzen sollten, die Lehrer hätten sonst nicht genügend Stellplätze… Interessant oder? Einerseits sind wir Kollegen aber wenns ums Parken geht nur Referendare und damit Kollegen zweiter Klasse?

Trotz dem eher traurigen Drumherum lief die Arbeit gut an, bei einigen Kollegen kann ich demnächst in den Unterricht einsteigen. Da wäre einmal Jahrgang 11 mit ‚About a Boy‘ und einem Lehrer, der den hot seat neu erfindet – als Strafe für Zuspätkommer! Ungünstig wenn man dann selbst zu spät ist – Regeln gelten nämlich für alle, finden in dem Fall die Schüler 🙂 Dann starte ich am Freitag in Jahrgang 10 mit einer kleinen Episode zur Todesstrafe: Ein realer Fall wird von mir vor Gericht verhandelt, die Schüler steigen in das Rollenspiel ein – als Anwalt, Angeklagter, Zeugen, Jury. Mal sehen ob das die eher schnarchige 10 aufweckt. Und in Jahrgang 12 gibts dann ncoh Filmanalyse zu East is East – da bin ich selbst noch am Überlegen – Vorschläge sin djederzeit herzlich willkommen!

So, morgen wieder Seminar also langer Tag, hoffentlich weniger lange Reden, damit nicht wieder Hausaufgaben!! Eins kann man nur: Entwerder als Lehrer Hausaufgaben geben oder als Shcüler welche machen – beides ist einfach strange!

Einkaufsfalle Supermarkt oder Das ist mein Ding!

März 11, 2009

Nach einer intensiven Intensivwoche Sowi am Montag der Höhepunkt: Meine erste Stunde als Referendarin, gut besucht voneiner ganzen Phalanx aus Fachleiter, Ausbildungslehrerin und geschätzten KollegInnen… was die SchülerInnen der 8e übrigens nicht im Mindesten störte 😉 So abgebrüht muss man sein!

Nachdem meine beiden Kollegen eine Stunde zum gleichen Thema bereits in einer Parallelklasse gestaltet hatten, kam mir die undankbare Aufgabe zu, doch möglichst viele ihrer ‚Fehler‘ nicht zu wiederholen. So wurde der Druck nicht grad kleiner, aber mit mir kann mans ja machen. Fühlte mich gut vorbereitet, nachdem wir utopisch lange Stunden an Entwurf und Material für diese einzelne Stunde gebastelt hatten und als ich die ersten Schüler schon auf dem Gang traf und ihnen gleich auffiel, dass ich an den Rollkragenpulli gedacht hatte (short aside: Freitag hatten die SuS bemerkt, dass ich als Referendarin ja keinen Rollkragenpulli trug, das wäre doch aber wichtig wegen der Autorität [keine Ahnung wo sie das aufgeschnappt haben] jedenfalls versprach ich am Montag in meinem Unterricht eine Rollkragenpulli zu tragen, erwartete im Gegenzug dann aber auch Feedback in Sachen Autorität). Als ich dann nach der Begrüßung zu Beginn der Stunde daraufhin wies, dass wir ja in Sachen Rollkragen noch nen Deal hätten, guckte mein Fachleiter doch etwas verdutzt.

Anyway, ich hatte die ersten Lacher auf meiner Seite und wusste: ‚Das hier ist Dein Ding! Das ist was Dir Spaß macht!‘ So konnte ich gut starten. Besser: zu gut! Denn wie sich im Nachhinein herausstellte, haben die SchülerInnen genau das Thema vor einiger zeit bereits in ihrem Diff-Kurs schon gemacht… Aber woher sollte ich dass wissen, wusste ja nicht mal die Ausbildungslehrerin bis kurz vor Beginn. Naja, der gemeine Schüler ist ja generell auch ein umgängliches Wesen und da mir die Flexibilität fehlte die ganze Stunde so umzustellen, dass es nicht auf Erarbeitung, sondern Vertiefung der schon beaknnten Einkaufsfallen hinauslief, mussten sie wohl oder übel mitmachen und haben einfach so getan als hätten sie am Ende ganz viel Neues gelernt – der Schüler dein Freund und Helfer!?

Nicht wirklich, denn diese Klasse – man beachte: Jahrgang acht, also mitten in der Pubertät!!! – hatte auch ne ganze Reihe netter Jungs, die sich gegenüber den ebenso netten Mädchen profilieren wollten – klar dass sich da gewisse Namen schon nach zehn Minuten beim Hospitieren eingebrannt haben ;-D Also war schon einiges an Management gefragt. Das klappte ganz gut, zumindest am Anfang energisch durchgegriffen, später dann etwas zu lax, aber so kurz vor Ende laufen einfach zu viele Denkprozesse parallel ab, da war meine Fähigeit Krach auszublenden eher hinderlich 😉

All in all, richtig gut gelaufen, freu mich auf mehr! …mehr Stunden, nicht mehr von diesen Unterrichtsentwürfen, die auch in ihrer Kurzfassung noch 5 Seiten plus Anhang ausmachen…*ächz*

Ein interessantes Wesen oder Der Fachleiter

Februar 10, 2009

Intensiv bedeutet ja im allgemeinen, dass man sich mit einer Sache so stark beschäftigt, dass man sie tief durchdringt, von allen Seiten beleuchtet und damit auch besser versteht. Folglich stellte ich mir die Intensivphase der Ausbildung auch so vor: Innerhalb von drei Wochen verbringt man an den Schulen seiner Fachleiter jeweils zehn Tage mit Hospitieren, intensiver Seminararbeit und Unterrichtsplanung, die dann möglichst schnell in den eigenen Unterricht mündet. Soweit der Rahmen. Wie der eigentliche Ablauf jedoch gestaltet werden soll, hängt vom jeweiligen Fachleiter ab und wie wir wissen, sind auch diese nur Menschen und demnach sehr unterschiedlich.

Während einige Fachleiter ihren Reffis gleich die ganze Schule zeigen und Räume organisieren, wo man sich trifft, Kaffee trinkt aber auch in Kontakt mit anderen Lehrern kommt, lassen einen andere Fachleiter dann schonmal vorm Lehrerzimmer stehen oder schicken einen in die Cafeteria – so bildet man Rollenbewusstsein! Nicht zu schweigen von mehrstündigen Arbeiten an verschiedenen Unterrichtsplanungen, die im gleichmäßigen 45-Minuten-Takt durch die Klingel unterbrochen werden, damit man sich erneut auf die Suche nach einem freien Klassenraum begeben kann.

Unter diesen Bedingungen ist man am Ende des Tages (natürlich des Schultages, also um 13h) problemlos so geschafft, dass man sich nicht mehr richtig konzentrieren kann, geschweige denn zusammenreißen. Und dann führt eine Anmerkung des Fachleiters schonmal schnell dazu, dass man sich angegriffen fühlt und seine Reaktion nicht mehr so ganz wohlbedacht formuliert.

Nichtsdestotrotz ist die Intensivphase eine tolle Gelegenheit seinen Fachleiter besser kennenzulernen. Man läuft garantiert Lehrern oder anderen Reffis über den Weg, die diesen Fachleiter schon länger kennen un dwissen, worauf er Wert legt. Manchmal wird das schon beim Hospitieren deutlich – es fällt auf, wenn zwei Referendare gleichermaßen häufig in ihrem Unterricht die Schüer auf das Zeitkontingent hinweisen oder Zeitangaben sogar an die Tafel schreiben ;-D Ein absoluter Glücksfall ist natürlich eine Offenbarungserklärung des Fachleiters selbst – also eine gute Stunde sieht so und so aus, sagt er/ sie dann im Idealfall. Ideal im Sinne der Transparenz für Unterrichtsbesuche und das Examen. Wer aber allgemeinpädagogisch ein eher anderes Leitbild vertritt, wird spätestens jetzt feststellen, dass man als Gärtner auch für seinen Fachleiter auch mal den Bildhauer machen muss… Such is life!

Pädagogische Woche oder Das Leben ist schön

Februar 6, 2009

Kaum zu glauben aber wahr – die Pädagogische Woche im leider kaum mehr verschneiten dafür aber eisigen Sauerland ist nicht nur überstanden, sondern mit Bedauern zuende gegangen! Alle Befürchtungen waren unnötig – stellte sich doch schon beim ersten Abend am Kamin heraus, dass bis auf einzelne Überzeugungstäter Pädagogik doch tatsächlich nur unser aller Nebenfach an der Uni war 😀

En détail: Nach einer Hinfahrt mit Hindernissen – Busfahrer war fest davon überzeugt, dass er uns am 3.3. ins Sauerland bringen sollte und nicht bereits am 3.2.  und musste durch gutes Zureden vom Gegenteil überzeugt werden – freuten wir uns bei der Ankunft über eine Unterkunft, die im Jugendherbergsrating definitiv gefühlte viereinhalb Sterne verdient hat: Zweibettzimmer, leckere Mahlzeiten im 2-Stunden-Rhythmus und Freizeitmöglichkeiten, die mich am Kicker zu Bestform auflaufen ließen 🙂 Wer mal ein Ziel für eine Klassenfahrt sucht: http://www.matthias-claudius-haus.de/

Neben super methodischem Arbeiten standen Professionalisierung und Rollenverständnis auf dem Plan, ich sag nur Gärtner und Bildhauer! Auch um rechtliche Fragen kamen wir nicht herum, aber die Donauwelle danach ließ schwer Verdauliches erträglicher erscheinen. All in all ein paar gelungene Tage, vor allem wenn ich an die Abende um den riesigen Kamin denke; wenn auch ein längerer Aufenthalt die Strichlisten bei Bier und Co. in unmenschliche Höhen getrieben hätten…

Neben dem Hauptseminar gab es genügend Gelegenheiten die Kollegen zu beschnuppern, sich beim Joggen im Wald zu verirren oder auch Hirsche zu beobachten. Einige Episoden werden wir sicher so schnell nicht vergessen, vor allem aber ist es toll, sich in einem so offenen Kollegium gt aufgehoben zu wissen!

Nächste Woche heißt es dann ins kalte Wasser zu springen: In Intensivphase eins geht es ins erste Fachseminar nach Bünde. Dort angekommen wird auch unser erster Unterricht stattfinden – zur Frage, ob Banken verstaatlicht werden sollten. Der FSL bombardiert uns schon mit EMails, deren Anhänge in den nächsten Tagen garantiert mein Postfach sprengen werden… ruhiges WE war also Wunschdenken. Realität ich komme!!!

Day 1

Februar 2, 2009

All right here we go – ganz kurzer erster Eindruck aus dem Seminar: fühle mich wohl, angenehme Gruppen und Mitreffis. Bin etwas entspannter was die vier Tage der Pädagogischen Woche angeht. Falls ich mich aber bis Samstag nicht mehr melde, könnt ihr euch vorstellen was passiert ist – totaler Pädagogen Crash! 😉 Drückt mir die Daumen!!!

Ich schwöre…

Februar 1, 2009

Nach reiflicher Überlegung, Ermunterungen von vielen Seiten- zum Beispiel mit dem Argument, Spontaneität sei nur was für faule und planungsunaffine Langweiler 😀 – und der Tatsache, dass es für derlei Überlegungen nun wohl auch ein wenig spät ist, bin ich nun seit ziemlich genau 24h Beamtin auf Widerruf… wenn sich auch noch die Frage stellt, ob das Widerrufsrecht für beide Seiten gilt? Ganz klar eine Frage für den Juristen meines Vertrauens!

Im  Ratsgymnasium angekommen, wo gestern neben unserer Vereidigung auch die Verabschiedung der Referendare, die gerade erfolgreich ihr Zweites Staatsexamen abgelegt hatten, stattfinden sollte, war schon ziemlich hustle-and-bustle. Auf der Treppe vorgeschoben bis wir vor unserem Seminarleiter standen, der uns Kugelschreiber in die Hand drückte und uns beschied doch fix hier und hier und hier zu unterschreiben (keine Ahnung wie viele Waschmaschinen wir demnächst gelierfert bekommen!), dann schnell ein feuchter Händedruck, Alles Gute und siehe da, schon hatten wir unsere Ernennungsurkunden in der Hand!

Im Saal war schon kein Sitzplatz mehr zu bekommen, also lauschten wir stehend den einführenden Worten des Seminarleiters von Minden. Mit tollem musikalischen Rahmenprogramm aktueller Musikreferendare untermalt hatte das Ganze dann auch einen würdigen Rahmen. Unser Auftritt ließ nihct lange auf sich warten und schon wurde die Eidesformel verlesen, die nach Art. 80 der Landesverfassung von NRW alle Landesbeamten zu schwören haben: „Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Und ehe man sich versah wurden wir schon in Gruppen aufgerufen, standen im Halbkreis um den Seminarleiter herum, der wie ein Leierkasten immer wieder die Formel stückweise wiederholte, während die zu Vereidigenden brav nachplapperten. Und schließlich auch wir: aufstehen, gerade hinstellen, rechte Hand erheben und los gehts – Ich schwöre…

Man fühlt sich danach nicht besser oder schlechter, aber in einer ruhigen Minute denkt man vielleicht doch noch einmal darüber nach, was das nun alles bedeutet… Meine Schwiegermutter-in-Lauerstellung jedenfalls fand es Anlass genug für ein kleines Geschenk und auch Marcel überraschte mich mit einer Schultüte für meinen nun bevorstehenden ersten Schultag —auch wenn dieser wohl noch einige Wochen auf sich warten lassen wird, wie es scheint, da zunächst im Seminar eine Intensivphase ansteht…

Final free-from-constraints-holiday

Januar 28, 2009

Nach ein paar Tagen auf der britischen Insel und der Erkundung der privaten Seite des englischen Schulystems bin ich (trotz anstrengender Nacht in einem Hostel in Kensington – thanx 2 those roomies) gut erholt wieder in der Heimat – um eine Erkältung und einige Einsichten reicher. Ersteres ist wirklich hinderlich beim Unterrichten, wie ich im gestrigen Tutorium wieder einmal feststellen musste, wohingegen die Einsichten in das Leben an einer englischen Privatschule doch wirklich aufschlussreich sind. Zum Beispiel ist ganz klar: Ja, besser betuchte Familien schicken ihre Kinder zwar zur Privatschule, aber NEIN, diese Kinder werden dadurch nicht schlauer – weder durchs Geld noch durch die Schule…obwohl sie die besten Möglichkeiten dazu vorfinden. Allgemein ist das Leben an einer solchen Schule aber besonders für Foreign Language Assistants ganz angenehm – man hat einen eigenen Raum zum Unterrichten und muss dies nicht auf dem Flur tun; generell darf man unterrichten und nicht nur kopieren; in der Pause muss man nihct die tea-lady bestechen um an einen Plastikbecher mit Tee zu kommen – oh nein, es gibt Tee, Kaffee, Cappuccino un dalles was das Herz begehrt (incl. biscuits, esp digestives…yummie!!!) Ach ja und hatte ich schon von den kostenlosen Sportmöglichkeiten, der Mensa und den Ausflügen berichtet, zum BEispiel ins Kino? Okay, genug davon, belassen wir es bei der neidvollen Feststellung, dass das Leben am Marlborough College doch wirklich schön ist… von dem beachaulichen englischen Städtchen mal ganz abgesehen…

Eher unschön dagegen war die Einsicht in die Tatsache, dass das freie Leben in einigen Tagen zuende sein wird—nicht weil man sich das Land NRW ans Bein bindet mit der Ernennung, nein viel schlimmer: das Wort ’spontan‘ kann ich nun wohl auch meinem aktiven Wortschatz streichen, zumindest wenn es im Zusammenhang mit Ferien benutzt wird. Bin ich mir sicher, dass ich wirklich meine Freiheit aufgeben will, um demnächst nur noch zu von der KMK festgelegten Zeiten mir Pausen und URlaub zu gönnen???

Werde mir das bis Samstag wohl doch besser noch mal überlegen!

Moodle, PHP etc.

Januar 19, 2009

Die Tage bis zum offiziellen Beginn des Refs sind gezählt, ab dem 31.1. heißt es sich als Beamtin (Ja, PC muss sein!) ganz brav an die Landesverfassung zu halten und ab dem 2.2. dann den Kopf in der Pädagogischen Woche des Studienseminars in den Weiten des schönen Sauerlands über Wasser zu halten.

Die letzten Tage in Freiheit (ja wirklich – man bedenke, dass Urlaub, Ausflüge und sonstige Spontanaktivitäten sich demnächst nur noch samstags und sonntags abspielen werden oder zwischen festgelegten Ferienterminen!) genießt man daher am besten mit unendlich langen Nachmittagen bei Latte und Co mit ner guten Lektüre. Wer, so wie ich, sich ein wenig einstimmen will, nimmt auch mal nen Ratgeber fürs Ref zur Hand (zumBeispiel ‚Kompetent unterrichten‘ – super für alle mit einem Faible für To do-Listen) oder kopiert sich in der Uni massenweise Artikel aus Fachzeitschriften. Die man dann mehr oder weniger enthusiastisch liest… Anyway, beim Stöbern durch einige der besagten Artikel stoß ich nun vermehrt auf Phänomene der Neuen Medien – Wiki, Blogs, Moodle und Co. Obwohl kein Technikfreak halte ich mich doch für ganz gut gerüstet für den Umgang mit Neuen Medien – was sich, wie sich gerade herausstellt, aber nur auf die erste Generation der Neuen Medien beschränkt… Alles was sich im Rahmen Web 2.0 abspielt spielt sich für meine Begriffe noch in allzu fernen Galaxien ab, dabei sind unsere SchülerInnen sicher schon mittendrin…

Was also tun, damit wir nicht als solche Lehrer enden, wie wir sie doch nie sein wollten? Nachhilfe erwünscht!